Die europäische Zulassung des soeben in einem Milliardenkauf erworbenen Krebsmedikamentes von Springworks Therapeutics läuft gerade über die Ticker, da macht die Darmstädter Merck KGaA schon die nächste Schlagzeile: diesmal ist es ein mutmaßlicher Milliarden-Kooperationsdeal mit Skyhawk Therapeutics aus der Region Boston, bei dem es um die Genregulation durch RNA-Moleküle geht.
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Die Leverkusener Bayer AG hat über die Berliner Pharmasparte einen Onkologie-Deal mit Kumquat Biosciences Inc. über 1,3 Mrd US-Dollar geschlossen. Es geht dabei um die Krebs-Treibermutation KRAS.
Die Suche nach einem Investor für die Jenaer oncgnostics GmbH war erfolgreich: Die Dresdner Epitype GmbH wird das Thüringer Biotechnologieunternehmen übernehmen, das kurzzeitig in Schieflage geraten war, weil eine zugesagte Finanzierung ausblieb.
Der Schweizer Infektionsspezialist Basilea Pharmaceutica Ltd. (Allschwil, SIX: BSLN) hat von der Venatorx Pharmaceuticals, Inc. die globalen Rechte an Ceftibuten-Ledaborbactam Etzadroxil zur Behandlung komplizierter Harnwegsinfektion für potentiell 325 Mio. US-Dollar erworben. Davon werden 15 Mio. CHF in diesem Jahr fällig.
Der Schweizer Antikörper-Spezialist Mabylon AG will frisch eingeworbene 30 Mio. CHF einsetzen, um den Leitkandidaten MY006 gegen Erdnussallergie weiterzuentwickeln. Daneben will das Unternehmen seine Frühphasen-Pipeline an trispezifischen Antikörpern gegen Birkenpollen- und Gräserallergien ausbauen.
Die französische Bioprocess-Solutions-Tochter der Sartorius AG aus Göttingen, Sartorius Stedim Biotech S.A., hat eine Minderheitsbeteiligung in Höhe von 3 Mio. US-Dollar am US-amerikanischen Zelltherapiespezialisten Nanotein Technologies Inc. erworben.
Rund 2,2 Mio. Euro steckt das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung in die Entwicklung eines lebenden Mikrorganismus, der die oft arzneiresistenten Darmpathogene Salmonella typhimurium und Klebsiella pneumoniae aus der Darmflora verdrängen soll. Nach Beweis der Sicherheit des lebenden Biotherapeutikums steht die Ausgründung des Unternehmens Arvalus Therapeutics an.
Die Schweizer Novartis AG meldet einen Durchbruch bei der Therapie der Sjögren-Krankheit: der BAFF-Rezeptorblocker Ianalumab (VAY736) erreichte in zulassungsrelevanten Phase III-Studien estmals überhaupt eine statistisch signifikante Reduktion der Erkrankungsaktivität gemäß ESSDAI-Score.
Vor der endgültigen Zustimmung zur geplanten Übernahme durch die Mainzer BioNTech SE steht die Überzeugungsarbeit bei den Aktionären, die dem ganzen Deal zu 80% folgen müssen. Der Verschmelzung der beiden Impfstoff- und mRNA-Firmen ist man nun mit der Einigung über den anhängigen Patentstreit einen großen Schritt näher gekommen. Dort ist zwar ein deutlich niedrigerer Betrag für die Anteile an den bisherigen COVID-19-Erlösen von BioNTech herausgekommen, aber allzu viel Porzellan sollte jetzt wohl nicht mehr zertrümmert werden.
Im Wettlauf der beiden Pharmagrößen aus Basel ist Novartis derzeit eher in der reaktiven Position. Denn Roche hat mit kürzlich veröffentlichten klinischen Daten bei Alzheimer für Furore gesorgt: Erstmals konnte ein Antikörper offensichtlich hocheffektiv über die Blut-Hirn-Schranke transportiert werden, der dort gegen das beta-Amyloid und dessen Ablagerungen wesentliich größere Wirksamkeit zeigte als bisherige Versuche. Nun will Novartis eine Transportertechnologie der US-amerikanischen Firma Sironax erwerben – und auch bei Muskelerkrankungen wie Duchenne soll Novartis laut Gerüchten an einer Übernahme interessiert sein. Roche ist in diesem Bereich mit einer Gentherapie vertreten.